Klassische Fürze

  • Der gemeine Kauerfurz: stark gepresster, in Fäkalienlöse-Stellung generierter Furz. Erzeugt maximale Dezibelleistungen bei hohem Druck. Auch im Stehen oder Sitzen (bei gleichzeitigem Heben der musculi glutaei maximi) möglich.
     
  • Das klitzekleine Hosenschleicherli: Oftmals an öffentlichen Plätzen gebrauchte Pressfurzform (vgl. unten). Das Ziel ist, mit möglichst geringer Geräuscheinwirkung ein Optimum an Gasentleerung zu erreichen. Verzögerung bewirkt dabei leider unangenehme Geruchsbelästigungen.
     
  • Der gemeine Normalfurz: Hören Sie sich selbst in Ihrer Umgebung um und ermitteln sie den "Standardfurz" ihrer Region.
     
  • Der Feucht- oder Materialfurz: Wie der Name sagt, liegt hier etwas Unvorhergesehenes vor - und ungewöhnlich starker Geruch in der Luft. Umgehendes Aufsuchen eines stillen Örtchens sind der einzige Ausweg aus dieser eher peinlichen Situation. Tritt v.a. bei Kleinkindern oder bei Diarrhö auf. Bisweilen auch "Schurz" genannt, da nebst dem Furz auch anderes mitkommt, das landläufig mit "Sch" beginnt.
     
  • Der Waffenfurz (chin. auch "Pengpeng"): Mehrere Kauerfurzähnliche Salven entweichen dem Körper in kurzer Folge. Vorteil: geringe Geruchsemissionen. Nachteil: hoher Aufmerksamkeitsgrad in näherer Umgebung des Furzers / der Furzerin (in Russland "Furzow Kalaschnikow").
     
  • Der Kisagbläserfurz: Missglückte Form des Pressfurzes (vgl. unten). Anstatt "Pengpeng"-ähnliche Geräusche erzeugt dieser Vapor lediglich normale "Dampfablassungen".
     
  • Der Tischfurz: Dem Kompliment an den Koch / die Köchin - anschliessend an ausgezeichnete Mahlzeiten - wird damit zusätzlich Ausdruck verliehen. Mischform: vom Waffenfurz bis zum gemeinen Normalfurz. In Mitteleuropa vom Aussterben bedroht und daher streng geschützt.
     
  • Der fiese Flatterfurz: Im Gegensatz zum "knallenden Knatterer" ist dieser "classic fart" eher mit "Flaflaflafla" denn mit "Ratatata" zu umschreiben. Die Pobacken bewegen sich mit mittlerer Geschwindigkeit rhythmisch-locker bei der Ausführung dieses Vapors.
     
  • Der knallende Knatterer: In Salven ausgestossene bzw. eher ausgeschossene Hauptfurzform. Dieser Vapor wird stossweise mit erhöhtem Abdominaldruck und muskulär verengtem Rektum abgelassen. Eindeutig als "Hispeed-Ratatata" zu klassifizieren.
     
  • Der qualvolle Quietscher: oft mit harter Mühe herausgequetschter Langfurz. Das Geräusch gibt diesem Vapor seinen Namen.
     
  • Der lauernde Stillfurz: mit grosser Verzögerung (bis zu einer Stunde intestine Gassammlung) abgelassener Vapor. Zusammen mit dem qualvollen Quietscher (s.o.) der olfaktorisch anspruchsvollste Wind, akustisch hingegen harmlos bis unhörbar (vgl. "Reichweite vs Riechweite - Taktil-sensorische Analyse humaner Verdauungsgase" von K. Natter, Darmstadt 2009)
  • "Caution Wake Turbulence": Der mitlaufende Dampf. Wenn Fluglosten über Funk Pilotinnen und Piloten vor Wirbelschleppen (Wake Turbulence) warnen, liegt Gefahr in der Luft. Dasselbe geschieht bei diesem Vapor: Er wird im Gehen oder Joggen ausgelassen und führt zu geruchsvollen Turbulenzen, die sich zunächst in Richtung und im Tempo des Verursachers fortbewegen. Nachfolgende Passanten empfinden dies selten als angenehm.

Sonderfürze

  • Seitlicher Schlaf-Furz: meist im Traum erzeugte Kleinfurzform. Tritt bei Gasüberproduktion nach opulentem Mahl mit anschliessendem immediativem Zubettgehen auf, oftmals in seitlicher Schlafposition. Angesammeltes Gas entweicht dabei fliessend-ruckartig.
     
  • Spezialfurz "Italiener": Nach Verzehr grosser Knoblauch- und Zwiebelmengen (insb. Spaghettisauce, daher Name) auftretender Vapor. Gemäss Furzmorphologie von lic. vap. Igor Darmwind (Darmwind 1953: 45) stark geruchsintensiv. Darmwind unterteilt Fürze - nicht wie diese Typologie - nach Gerüchen.
     
  • Wasserfurz: Das Aufsteigen von Luftblasen in Badewannen schlägt manche Mitbäderinnen und Mitbäder in die Flucht - oftmals vergebens, denn die im Wasser enthaltene Seife neutralisiert nachgewiesenermassen grosse Furzstoffmengen. (Nebenform: Thermaler Wasserfurz; schwefelhaltiges Wasser verstärkt oftmals die Geruchsemissionen. Eignet sich vorzüglich bei überfüllten Hallenbädern. Tip: Im Whirlpool lässt sicher der Urheber / die Urheberin kaum mehr eruieren!) - Hierbei lässt sich auch die Farbe des Furzes bestimmen: einfach Luftblasen mit der Hand auffangen und mittels Taucherbrille analysieren.
     
  • Pressfurz: Allgemeiner Oberbegriff (auch: Furz-Familie) für volontativ generierte Vapores, im Volksmund "usedrückte Furz".
     
  • Mozartdampf (auch "österr. Opernfurz"): Kunstvoll-musikalischer Furz, benötigt grosse Furzerfahrung (i.d.R. 30 und mehr Jahre) sowie immense Gasmengen zur vollkommenen Ausführung. Die Darmesluft wird mittels kontrollierten Pressuren in Kleinstmengen durch verschiedene Afteröffnungsklassen (ugs. auch: "Arschausdehnungsgrössen") gestossen und somit zu einer Melodie komponiert. (CD Sony Music 4-943-812, "A good smell is in the air" von Bart Fart)
     
  • Der Furps: Die höchste Vollendung der menschlichen Gasentleerung erreicht, wer gleichzeitig durch Mund und Gesäss Luft hindurchlassen kann und dies auf beiden Entleerungswegen kunstvoll tut - mit einem grandiosen Gorps und einem Klassiker der Gruppe "Pressfurz".
     
  • Der Versagerfurz: Kurz und bündig - ein freudvoll erwartetes, leider kläglich endendes Lüftlein. So sad.
     
  • Der rare Oktavenfurz: Ausführung mit vier oder sechs einzeln kurz gepressten Tönen, die jeweils einen oder einen halben Ton höher oder tiefer sind als der vorangehende. Der Vapor specialis manifestiert sich primär im künstlerischen Umfeld (siehe Flatulisten wie Joseph Pujol aka "Le Pétomane" oder Paul Oldfield als "Mr. Methane").

Ugs. Nebenfurzformen

  • Der Frauenfurz (pol. unkorrekt!) - Knallkörper für Kinder. Hiess früher J... nein, dass darf man heute nicht mehr sagen. Erzeugt nach Entfachen mit Zündholz oder Feuerzeug ein Geräusch, das entfernt an den Waffenfurz erinnert.
     
  • Der Hauswurz (lat. semper vivum; Familie Crassulaceae - Dickblattgewächse): botanische Nebenform des Furzes (Achtung Ortographie!). Laut Überlieferung früher in Grossmutters Küche als Gewürz verwendet, das angeblich stank - allerdings war es nicht das Gewächs, sondern Grossmutters Furz, der stark roch. Leider sind aus früheren Jahren keine Furzformen überliefert, sodass Grossmutters Leibfurz nicht mehr eruiert werden kann.
     
  • Sfurzat: Weinsorte aus dem Veltlin. Unbekannte Furzgenerierungskraft.

 

Literatur